Was passierte bei der Sommerfrische in Bad Ischl? Wieso kam es dort zum Eklat? Was wurde am 18. August 1853 gefeiert? Was passierte danach?
Am Wiener Hof suchte man eine passende Braut für den mittlerweile 23jährigen Kaiser Franz Joseph. Seine Mutter, Erzherzogin Sophie, sah in den Töchtern ihrer Schwester Maria Ludovika aus Bayern, mögliche Heiratskandidatinnen.
Man dachte dabei an die älteste Tochter Helene, genannt „Néné“. Beim arrangierten Treffen der gesamten Familie in Bad Ischl im Sommer 1853 kam es zum „Eklat“. Franz Joseph verliebte sich in deren jüngere Schwester Elisabeth, die damals erst 15 Jahre alt war, und hielt um ihre Hand an.
Franz Joseph hatte nur Augen für Sisi und das junge Mädchen wusste gar nicht wie ihr geschah. „Ich hab den Kaiser so lieb! Wenn er nur kein Kaiser wäre!“ soll Elisabeth ausgerufen haben, als sie von Franz Josephs Absicht erfuhr, sie zu heiraten. (zitiert nach Brigitte Hamann, Elisabeth – Kaiserin wider Willen, 8. Auflage S. 32)
Das „Kind“ Sisi, war völlig unvorbereitet auf die kommende Rolle. Innerhalb von neun Monaten wurde die hübsche Prinzessin auf ihre künftige Rolle als Kaiserin vorbereitet. Sie musste sich einem „Schnellsiedekurs“ in Sachen Ehe und Wiener Hofzeremoniell unterziehen.
Der Brautzug – Auf der schönen blauen Donau unterwegs nach Wien
Schiff „Austria“ bei einer kurzen Zwischenstation der Brautreise in Linz , April 1854
Mittlerweile 16jährig, verließ Sisi am 20. April 1854 das Schloss Possenhofen. Die Reise begann mit der Kutsche zunächst Richtung München. In Straubing bestieg sie den Raddampfer nach Passau.
Dort wurde sie von der österreichischen Delegation empfangen und es weiter ging auf dem Schiff „Austria“ die Donau entlang bis Linz. Hier wurde sie von Kaiser Franz Joseph erstmals begrüßt. Entlang der Donau jubelten ihr die Menschenmassen zu.
Sie reiste ohne Franz Joseph per Schiff weiter um später von ihm und der künftigen Schwiegermutter Sophie in Nußdorf in Wien offiziell in Empfang genommen zu werden. Eine jubelnde Menschenmenge erwartete dort die schöne, aber sehr scheue Kaiserin.
Sisi war es nicht gewohnt im Mittelpunkt zu stehen, noch dazu war ihr das steife Wiener Protokoll neu. Vom Nußdorfer Hafen ging es mit dem Hofwagen direkt nach Schönbrunn. Schon am 24. April 1854 wurde die prunkvolle Hochzeit in der Augustinerkirche gefeiert.
Mit 16 Jahren in den Hafen der Ehe – Hochzeit in der Augustinerkirche
Trauung in der Augustinerkirche am 24. April 1854
Es war die Märchenhochzeit des 19. Jahrhunderts. Die Fahrt von Schönbrunn in die Hofburg zur Augustinerkirche war eine Demonstration der Zuneigung des Volkes. Alle bewunderten die anmutige, aber kindlich schüchterne Braut.
Wunderschön anzusehen war sie in ihrem Traum aus Weiß. Das Kleid aus schwerer, reiner Seide, reich mit Silber und Gold durchwirkt. Darüber ein goldgestickter Überwurf, der in einer langen Schleppe endete.
Ganz zart hauchte sie ihr Ja, nachdem sie durch die Reihen von Fürsten, Bischöfen, Diplomaten und Minister vorbeigeschritten war. Die junge Sisi soll danach vor Erschöpfung und Überforderung geweint haben.
Elisabeth später über die Ehe: „Die Ehe ist eine widersinnige Einrichtung. Als fünfzehnjähriges Kind wird man verkauft und tut einen Schwur, den man nicht versteht und dann 30 Jahre oder länger bereut und nicht mehr lösen kann.“ zitiert nach: Hamann, Brigitte: Elisabeth. Kaiserin wider Willen, München 1981, S. 85
Tipp von Sisi´s Amazing Journey: Besuchen Sie die elegante Augustinerkirche, die Hochzeitskirche von Sisi. Diese befindet sich nur wenige Gehminuten von Sisi’s Amazing Journey entfernt und so können Sie sich diesen wichtigen Moment in Elisabeths Leben nachvollziehen.