Wie reiste Sisi durch ganz Europa, Nordafrika und den Nahen Osten? Was waren ihre bevorzugten Destinationen? Welches war ihre Lieblingsinsel? Welches „Souvenir“ brachte sie aus Griechenland mit? Was durfte im Reisegepäck nie fehlen?
Die Residenzstadt Wien empfand Sisi als düster und bedrückend. Sie bevorzugte das milde Klima von Madeira, den Mittelmeerraum, und vor allem ihre Lieblingsinsel Korfu. Sisi liebte es auf Reisen zu gehen, besonders mit dem Schiff und mit dem Zug. Neben Europa bereiste sie auch Kleinasien und Nordafrika. Sie hielt sich auch sehr gerne in Ungarn auf, speziell im Schloss Gödöllö. In späteren Jahren verbrachte sie die Winter oft an der Cote d’Azur, wo sie auch von Franz Joseph besucht wurde.
Luxusreisen mit dem Zug – im Hofsalonwagon durch Europa
Sisi reiste sehr gerne mit der Eisenbahn. Einmal war es auf der Rückfahrt von Meran sehr kalt und sie beschwerte sich über die fehlende Wärme im Wagon. Prompt wurde darauf reagiert. 1873 bekam sie von der österreichischen Bahn eine Reisewagengarnitur zur Verfügung gestellt. Diese bestand aus Salon- und Schlafwagen. Elektrische Beleuchtung, Dampfheizung und Toilette waren ebenfalls vorhanden.
Die Reisen der Kaiserin führten durch ganz Europa. Dadurch musste der Wagen an die technischen Standards aller Länder angepasst werden. Nach ihrem Tod wurde der Wagen im Hofwagendepot am Westbahnhof abgestellt, und aus Pietätsgründen nicht mehr benutzt. Dieser Hofsalonwagon kann heute im Technischen Museum besichtigt werden. Im Sisi-Museum befindet sich eine Nachbildung
Wie kam ein tätowierter Anker auf Elisabeths Schulter?
Tätowierung in Form eines Ankers
Sisi liebte es auf Reisen zu gehen, besonders mit dem Schiff. Neben Europa bereiste sie auch Kleinasien und Nordafrika. Sie reiste bis ins Osmanische Reich, um Reste des antiken Troja zu sehen.
Mit ihrer Yacht schipperte sie durch das Mittelmeer, vor allem zu ihrer Lieblingsinsel Korfu. Dabei wollten sie angeblich die Meeresgewalten hautnah spüren und ließ sich beim ärgsten Wellengang an einem Stuhl an Deck anbinden, während die restliche Besatzung in Deckung gibt.
Kaiser Franz Joseph, dem Schiffsreisen eher verhasst waren, besuchte sie hin und wieder in Südfrankreich, am Festland, jedoch nie auf einer Insel.
1888, im Alter von 51 Jahren ließ Sisi sich in einer Hafenkneipe einen Anker auf die Schulter tätowieren, was möglicherweise ihre Sehnsucht nach Freiheit und dem Meer darstellen sollte. Franz Joseph war nicht gerade begeistert davon und betrachtete es als „furchtbare Überraschung“.
Eine Cocainspritze im Reisegepäck
Zu Sisi’s Zeiten galt Kokain nicht als Droge, sondern wurde als Medikament eingesetzt. Schon Sigmund Freud hatte Kokain nach Eigenversuchen als Stimulanz empfohlen. Bei körperlichen und geistigen Erschöpfungszuständen, sowie bei Melancholie und Depressionen sollte Kokain eingesetzt werden.
Sisi nahm es vor allem auch bei Menstruations- und hormonellen Problemen in den Wechseljahren. Deshalb führte sie immer eine Cocainspritze und ein kleines Fläschchen in ihrer Reiseapotheke mit. Dies verschaffte Linderung und wirkte krampflösend. Ihre Unpässlichkeiten schützte Elisabeth immer wieder vor, um den ungeliebten Repräsentationspflichten zu entgehen.
Tipp von Sisi’s Amazing Journey: In ganz Europa werden Sie auf Denkmäler von Sisi treffen, speziell an ihren Lieblingsorten Korfu, Budapest, Madeira.