Märchenprinzessin Sisi – Schönheit über alles

Sisi's amazing Journey - Österreichs legendäre Kaiserin Sisi

Welchen Schönheitskult pflegte Kaiserin Elisabeth? Wer malte das berühmte Porträt mit den Diamantsternen in den Haaren? Welche Haartricks wandte ihre Friseuse an?

Sisi pflegte einen extremen Schönheitskult, weshalb sie auch als Märchenprinzessin des 19. Jh. in die Geschichte eingegangen ist. Rund dreißig Jahre dauerte der Ruhm ihrer Schönheit.

Hervorzuheben sind ihr makelloser Teint und ihr fast bodenlanges Haar, dem sie viel Pflege und Aufmerksamkeit schenkte. Sie galt als Naturschönheit mit ihrer kastanienbraunen Haarpracht. Sie benutzte kaum Make-up oder Parfum. Nächtliche Gesichtsmasken mit rohem Kalbfleisch und warme Olivenölbäder sorgten für eine geschmeidige Haut.

Sie war eine schlanke und hochgewachsene Person, was ihr ein elegantes Auftreten verlieh. Mit ihrer natürlichen Ausstrahlung zog sie die Menschen in ihren Bann. Dabei hasste sie nichts mehr als von allen „begafft“ (angestarrt) zu werden.

Sie ließ sich nur von ausgewählten Malern porträtieren. Franz Xaver Winterhalter, haben wir das berühmte Gemälde mit den Diamantsternen in den Haaren von 1867 zu verdanken. Es existieren keine Gemälde oder Fotos aus reiferen Jahren, da sie den Mythos ewiger Jugend und Schönheit aufrecht erhalten wollte.

Der Haarkult und die Tricks der Friseuse

Sisi`s Haarpracht

Viel Aufmerksamkeit schenkte Sisi ihrer fast bodenlangen kastanienbraunen Haarfülle, welche in stundenlanger Arbeit zur Haarkrone aufgetürmt wurde und regelmäßig für Kopf- und Nackenschmerzen sorgte.

Im Laufe der Jahre erreichten ihre Haare eine Länge bis zu den Fersen. Es erforderte viel Geschick mit diesen Haarfluten fertig zu werden. Allein die Haarwäsche dauerte einen ganzen Tag und fand alle drei Wochen statt. Die Haare wurden mit Essenzen von Cognac und Eigelb gewaschen.

Die tägliche Haarpflege dauerte bis zu drei Stunden und die Stimmung der Kaiserin hing stark damit zusammen, wie die Frisur ausfiel. Die Friseuse war somit eine wichtige Person am Hof.

Elisabeths Lieblingsfriseuse war Fanny Feifalik, die es verstand die schönsten und kunstvollsten Flechtfrisuren Wiens zu produzieren. Gleichzeitig besaß sie viel Einfühlungsvermögen und arbeitete mit einigen Tricks an Elisabeths Haarpracht. Sie ließ ausgekämmte Haare der Kaiserin heimlich unter ihrer Schürze an einem Klebeband verschwinden, und konnte der Kaiserin einen haarlosen Kamm zeigen.

Sprachkurse und Turnübungen in der Hofburg

Sprachenstudium während der morgendlichen Toilette

Elisabeths Begeisterung für körperliche Ertüchtigung war bekannt und sie kann durchaus als Athletin bezeichnet werden. Ihr Tagesablauf sah Aufstehen gegen 6h früh vor. Sie nahm ein kaltes Bad und eine Massage. Danach folgten Turnen und Gymnastikübungen, ein karges Frühstück und die stundenlange Prozedur des Frisierens.

Die Zeit des Frisierens nutzte sie um diverse Sprachen zu erlernen wie z.B. Ungarisch oder Griechisch. Ihr Griechischlehrer war Constantinos Christomanos, der ihr Interesse für die griechische Antike weckte.

Als sie älter wurde marterte Elisabeth ihren Körper noch mehr mit stundenlangen Übungen am Barren, an den Ringen bzw. mit Hanteln. Die Hungerkuren wurden noch extremer, um dem Ideal der Jugend treu bleiben zu können. In der Hofburg ließ sie sich Gymnastikräume einrichten, die heute noch besichtigt werden können.

Österreichs erstes Top-Model mit einer Wespentaille

Kaiserin Elisabeth

 

Elisabeth war für damalige Verhältnisse groß gewachsen mit 172 cm. Ihre Wespentaille betrug knapp 50 cm und sie wog nicht mehr als 50 kg und zwar konstant ihr Leben lang (die vier Schwangerschaften ausgenommen).

Das Ankleiden war eine Prozedur, die sich über drei Stunden ziehen konnte. Das berühmte „Einschnüren“ dauerte eine ganze Weile bis die Wespentaille schmal genug war. Durch das enge Schnüren bekam Sisi häufig Atemnot.

Die Kaiserin aß relativ wenig und ist für ihre Hungerkuren bekannt. Mit Orangendiät, Eidiät, Milchdiät, gesalzenem rohem Eiweiß statt eines Mittagessens und hin und wieder einem Veilcheneis hielt sie ihr Körpergewicht. Täglich wurde das Gewicht kontrolliert und die Waage durfte nie mehr als 50 kg anzeigen.

Elisabeth war in Modefragen stilsicher, natürlich, elegant, nie überladen oder aufdringlich unterwegs. Keine Dame am Wiener Hof konnte sich damals mit der Schönheit und dem Stil der Kaiserin messen. Heutzutage würden wir sie als It-Girl und Modeikone bezeichnen. Sie wäre sicher eine Influencerin auf Instagram.

Tipp von Sisis Amazing Journey: In den Kaiserappartements der Hofburg können Sie das Turnzimmer der Kaiserin besichtigen.

Mehr Infos: Kaiserappartements – Hofburg Wien (hofburg-wien.at)

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